Pastor-Arning-Haus wird erweitert

Künftig 49 Plätze / Erweiterung im Herbst 2020 geplant

Das Pastor-Arning-Haus in Fürstenau soll vergrößert werden. Der Bauausschuss des evangelischen Krankenhausvereins, bestehend aus den beiden Geschäftsführern Joachim Minneker und Udo Hoffeld sowie dem Vorstandsvorsitzenden Dirk Baumgart und den Vorstandmitgliedern Paul Weymann und Thomas Wagener, hat im Beisein des Heimfürsprechers Wilhelm Gast die geplanten An- und Umbaumaßnahmen vorgestellt. Der 1892 als evangelisches Krankenhaus gegründete Bau hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Viele Fürstenauer Bürger, und auch noch derzeitige Mitarbeiter des Pastor-Arning-Haus, sind in diesem Haus geboren, sodass eine hohe Affinität zu dem Bauvorhaben gegeben ist. „Wir nehmen das Bauvorhaben sehr ernst“, erklärte Baumgart. Bisher habe er die Anschaffung eines Blockheizkraftwerkes, den Neubau der Außentreppe oder die Erneuerung der Wohnbereichsküchen begleitet. Das aktuell geplante Zweieinhalb-Millionen-Projekt sei ein dicker Brocken, das der evangelische Krankenhausverein als Gesellschafter des Pastor-Arning-Haus finanziell unterstützt.

„Mit dem Bauvorhaben setzt das Pastor-Arning-Haus ein deutliches Signal“, ergänzte Joachim Minneker. Durch den demografischen Wandel werde auch in Fürstenau die Alterslastigkeit sichtbar. „Mit Blick auf die schwierigen Zeiten vor einigen Jahren können wir heute stolz auf das bisher Geleistete sein“, ist sich der Bauausschuss einig. Man sei gestärkt daraus hervorgegangen. „Das ist unter anderem auch ein Verdienst der Mitarbeiter“, erklärte Joachim Minneker. Das Bauvorhaben und die damit verbundenen Neuerungen seien den Mitarbeitern detailliert vorgestellt worden. Einige Kollegen hätten bereits konstruktive Vorschläge eingebracht. Mit dem Erweiterungsbau soll den Bedürfnissen der älteren Bewohner und Bewohnerinnen Rechnung getragen werden. „Anlass war der Brand vor eineinhalb Jahren“, erinnerte sich Udo Hoffeld. Bei der Renovierung der Zimmer sei aufgefallen, dass eine Sanierung aufwendiger wäre als ein Neubau. „Eine kosmetische und energetische Renovierung machte keinen Sinn“. Gemeinsam mit dem Architekten Andreas Küpker aus Quakenbrück wurde die Lösung gefunden, den Anbau „in den Winkel“ zu stellen. Zudem soll der Eingangsbereich künftig ebenerdig angelegt sein.

Hier wird auch die Verwaltung angesiedelt. Das bisher nur über Treppenstufen erreichbare Dienstzimmer bildet künftig den Mittelpunkt des Gebäudes, sodass es sowohl den Bewohnern als auch deren Angehörigen möglich sein wird, jederzeit mühelos Kontakt aufzunehmen.

Über verglaste Gänge werden die Geschossebenen angebunden. Das Gebäude wird doppelt erschlossen. So wird ein Rundlauf geschaffen, der dem Bewegungsdrang von demenzerkrankten Menschen entgegenkommt. 18 neue geräumige und barrierefreie Bewohnerzimmer sind geplant. Dadurch wird die Platzwahl auf 49 erhöht. Statt der vorgeschriebenen 4,5 Quadratmeter haben alle Einzelzimmer eine Größe von 21.3 Quadratmeter.

Hinzu kommt das Badezimmer. „Alle Badezimmer werden mit Schiebetüren ausgestattet, was für Rollator- und Rollstuhlfahrer bequemer ist“, führte Joachim Minneker aus. Außerdem werde eine Fußbodenheizung installiert. Künftig wird es statt drei nur noch zwei Wohnetagen geben. Im Obergeschoss entsteht eine gemütliche Sitzecke. Udo Hoffeld betont, dass die Baumaßnahme im laufenden Betrieb vonstattengehen können, sodass die Bewohner das Gebäude nicht verlassen müssen. Durch die Modernisierung soll auch die Arbeitssituation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbessert werden.  Es entstehen neue Sozial-, Funktions- und Schulungsräume. Eine Zuwegung für die Baufahrzeuge wird über die Von-der-Haar-Straße eingerichtet. Aus der Baustraße entsteht später die Feuerwehrzufahrt. „Der kalkulierte Zeitplan ist recht sportlich“, bemerkte Paul Weymann. Tatsächlich wird für die Bauzeit ein Jahr kalkuliert, sodass die Einweihung für Herbst 2020 geplant ist. Für den Anbau müssen zunächst Bäume gefällt werden. Am 13. Und 14. September besteht für Interessenten die Möglichkeit, auf dem „Holzflohmarkt“ einen Holzvorrat zu erwerben. Von dem Erlös soll eine zentrale Sitzecke für die Bewohnerinnen und Bewohner angeschafft werden.

„Wir hoffen, dass wir im Herbst in die Erde gehen können“, meinte Udo Hoffeld. Der parkähnliche Garten bleibt im Wesentlichen von den Baumaßnahmen unberührt. „Die Wege und der Teich bleiben erhalten“, stellt er erfreu fest.

 

Ein Artikel von Maria Kohrmann-Unfeld