Besuch vom Huhn im Pastor-Arning-Haus

Das Pastor-Arning-Haus hat vier Leihhühner gemietet. Das Eintreffen der Tiere samt Stall war Auftakt der Hühner-Wochen. Mitarbeiter und Bewohner kümmern sich gemeinsam um die Tiere.

“Hurra, die Hühner sind da“ ruft Fabian, der Sohn einer Mitarbeiterin, voller Freude. Neugierig beobachten die Bewohner und Mitarbeiter des PAH, wie vier Hennen vorsichtig aus einer Transportkiste klettern. Kurz danach scharren die Tiere schon in der Erde, picken Gras auf und lassen ein lautes Gegacker erklingen. Am Samstag sind vier Hennen auf das Gelände des Alten- und Pflegeheims in Fürstenau eingezogen – samt Stall, Zaun und Futtervorrat für die nächsten zwei Wochen. Die Tiere sind aber nur gemietet: von Mark Golembeck und seinem Unternehmen Besuch vom Huhn.

Hühner sind sehr zutraulich

Ganz schön aufgeregt erwarten die Bewohner ihre neuen Mitbewohner. Sehr entspannt dagegen sind die vier Legehennen, zwei braune Lohmann-Brown Hühner, eine Amrockhenne und eine der Rasse Sussex. „Die Hennen sind sehr zutraulich“, erklärte Golembeck. „Sie wollen gestreichelt werden und können aus der Hand gefüttert werden.“ Bevor die Bewohner aber streicheln und füttern dürfen, erhalten die Hühnerbeauftragten Christina Wetzel, Leitung Sozialer Dienst und ihre Kollegin eine kurze Einweisung zu Futter, Tagesablauf und Gehege. „Salat und Gurke sind erlaubt, eingeweichte Brötchen auch, Äpfel sind dagegen nicht so angesagt“, erklärte Golembeck. Das mitgebrachte Körnerfutter reiche für die nächsten Wochen. Und wenn eines der Tiere einmal ausbüxe, seien diese leicht einzufangen und gut mit Futter zu locken.

Mitarbeiter und Bewohner kümmern sich um die Tiere

Nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Bewohner und Kinder der Kollegen hatten viele Fragen: „Haben die Hühner einen Namen? Wie alt sind sie? Und wofür ist der rote Kamm? „Hühner brauchen den Kamm und den Kehllappen zum Kühlen“, erklärte Golembeck. „Denn sie können nicht schwitzen.“ Namen haben die Legehennen keine. Ideen dafür hatten alle Anwesenden schon jede Menge: von „Frieda und Anneliese“ über „Hildegard“ bis zu „Käthe“. Die Tiere seien noch recht jung und könnten bis zu sieben Jahren alt werden. Und bis zu etwa 180 Eier jährlich legen.

Um Eier und Hühner kümmern sich die Hühnerpaten unter den Mitarbeitern und Bewohnern gemeinsam. Sie füttern, reinigen den Stall und auch das Anfassen der Tiere wird dann erlaubt sein. Viele Bewohner haben Aufgrund ihrer Biografie und der ländlichen Gegend einen guten Bezug zu Hühnern und anderen Bauernhoftieren, die Tiere sind wie Türöffner für Gespräche, so Wetzel. „Oft fangen Bewohner an, von früher zu erzählen. Von den Hühnern und anderen Haustieren, die sie selbst einmal hatten, es lockert die Stimmung auf, alle lachen und haben Spaß – mit den Hühnern aufstehen müssen die Bewohner aber nicht: Mitarbeiter der Spätschicht bringen die Hühner gegen Abend in ihren Stall und öffnen ihn am kommenden Morgen. Mark Golembeck besitzt mehrere Leihhühner, die er in der gesamten Region vermietet.

„Achtet auf ihren Gackerton, er zeigt euch, ob sie freudig oder ängstlich sind, in erster Linie aber freudig und kündigen an, ein Ei gelegt zu haben.“ gab Golembeck Mitarbeitern und Bewohnern auf den Weg. Und als hätten es die vier Hennen verstanden, gackerten sie und zum Einzug gab es das erste frisch gelegte Ei.

 

Christina Wetzel  

Leitung Sozialer Dienst

Stellv. Einrichtungsleitung